Karate

Aus Karalex
Kalligrafie der japanischen Kanji Schriftzeichen für "Karatedo"

Karate ist eine Kampfkunst, welche ihren Ursprung in Okinawa, Japan, hat. Es ist eine Disziplin, die sich auf die Entwicklung von körperlicher und geistiger Stärke konzentriert und Techniken wie Schläge, Tritte, Stöße und Blocks verwendet, um sich gegen einen Gegner zu verteidigen. Karate hat im Laufe der Jahre viele verschiedene Stile und Schulen hervorgebracht, von traditionell bis modern, und wird von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt praktiziert

Etymologie

Bezeichnung Herkunft Übersetzung
Karate 空手 (jap.) leere Hand

Siehe auch: Wörterbuch

Geschichte

Die Geschichte von Karate reicht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als es auf Okinawa als Selbstverteidigungssystem entwickelt wurde. Zu dieser Zeit war Okinawa ein unabhängiges Königreich, das von verschiedenen ausländischen Mächten bedroht wurde, was dazu führte, dass die Bewohner der Insel begannen, sich mit verschiedenen Kampftechniken zu verteidigen.

Die genaue Entstehung von Karate ist jedoch schwer zu verfolgen, da viele der frühen Techniken mündlich überliefert wurden und es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt. Einer der bekanntesten Pioniere des Karate auf Okinawa war Funakoshi Gichin, der in den frühen 1900er Jahren begann, Karate in Japan zu unterrichten.

In Japan verbreitete sich das Karate schnell als eine Disziplin für Selbstverteidigung, Körperbeherrschung und Charakterbildung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Karate auch international bekannt und viele verschiedene Karate-Stile wurden entwickelt. Heute wird Karate weltweit von Millionen von Menschen praktiziert, sowohl als Wettkampfsport als auch als Kunst der Selbstverteidigung und Persönlichkeitsentwicklung.

Inhalte

Folgende Inhalte zählen zum Karate, wobei nicht jede Stilrichtung alle davon vollkommen beinhalten, beziehungsweise den Fokus unterschiedlich auf die verschiedenen Gebiete setzt.

Stilrichtungen

Eine Auswahl an Stilrichtungen des Karate ist im Folgenden zu finden:

Eine komplette Liste der im DKV und BKB anerkannten Stilrichtungen kann unter folgenden Links gefunden werden:

Graduierung

Gürtel (Obi) verschiedener Kyu Grade

Im Karate wird der persönliche Fortschrittsgrad durch die Graduierung festgehalten. Diese ist erkennbar an der Farbe des Gürtels. Anfänger beginnen immer mit dem weißen Gurt. Dann werden verschiedene Farben in den Kyu Stufen durchlaufen, während der Kyu-Grad bis zum 1. Kyu heruntergezählt wird. Danach kann der 1. Dan, die Meisterstufe, erreicht werden. Auch hier gibt es nochmals mehrere Ränge, nun wird aber vom 1. Dan nach oben gezählt.

Von dem Graduierungssystem wurde erstmal in Japan im 17. Jahrhundert im Spiel [1] Gebrauch gemacht, mit dem Spiel, das Können der Spieler zu ermitteln. Im 19. Jahrhundert übertrug Kano Jigoro, der Begründer des Judos, das Kyu/Dan System in das Budo. Seitdem wird es in verschiedenen Ausführungen von fast allen Kampfsportarten verwendet.

Prüfungsordnungen

Um einen Kyu oder Dan Grad zu erreichen, muss normalerweise eine Prüfung abgelegt werden. Dabei hat jede Stilrichtung und Verband eigene Vorgaben und Prüfungsordnungen.

Titel

Ab hohen Meistergraden und bei besonderen Verdiensten darf man bestimmte Titel tragen, eine Liste davon ist im Folgendem zu finden. Folgende Titel und Ehrentitel exisitieren im Karate.

Titel Übersetzung Erklärung
Senpai 先輩 vorheriger Kollege Ein Schüler, der vor einem selbst mit der Budo Ausbildung begonnen hat
Kohai 後輩 nachfolgender Kollege Ein jüngere Schüler als man selbst
Dohai 同輩 gleichwertiger Kollege Ein Schüler, welche mit dem Training zum gleichen Zeitpunkt begonnen hat, als man selbst
Sensei 先生 Lehrer (wörtl. der früher Geborene) Ein Dan Träger, welche eine Trainer oder Lehrer Position innehat
Renshi 錬士 ausgefeilter Mensch, Experte Ehrentitel
4. Dan seit mindestens 2 Jahren
Kyoshi 教士 Lehrer Ehrentitel
Mind. 6. Dan und besondere Fähigkeiten
Shihan 師範 Lehrmeister, Vorbild Ehrentitel
Mind. 7. Dan, hat auch Stilbewahrer und oberster Lehrmeister (einer Schule) als Bedeutung inne
Hanshi 範士 beispielhafter Mensch, Vorbild Ehrentitel
Mind. 8. Dan, älter als 50, besondere Verdienste

Verbände

DKV

Der Deutsche Karate Verband (DKV) ist der offizielle Dachverband für Karate in Deutschland und vertritt die Interessen von über 220.000 Mitgliedern in mehr als 2.000 Karate-Vereinen und -Schulen in ganz Deutschland. Der DKV fördert die Entwicklung des Karate in Deutschland durch Ausbildung, Wettkämpfe und andere Veranstaltungen. Auch organisiert er nationale und internationale Wettkämpfe und entsendet deutsche Karate-Athleten zu Welt- und Europameisterschaften sowie zu den Olympischen Spielen.

Link: https://www.karate.de/

BKB

Der Bayrisches Karate Bund (BKB), hat die gleiche Aufgaben und Inhalte wie der DKV, jedoch agiert der BKB auf regionalere Ebene im Bundesland Bayern. Er hat mehr als 15.000 Mitglieder in über 200 Vereinen und Schulen in ganz Bayern und ist Mitgleid im DKV sowie im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV).

Link: https://www.karate-bayern.de/

Kampfkunst Kollegium

Das Karate Kollegium ist ein Zusammenschluss von Karate-Dojos und -Vereinen in Deutschland, die unabhängig vom DKV organisiert sind und sich dem traditionellen Karate verschrieben haben. Es setzt sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des traditionellen Karate ein, indem es Trainingslager, Seminare und andere Veranstaltungen organisiert.

Link: https://www.kampfkunstkollegium.com/

Wettkampf

Karate-Wettkämpfe sind ein Bestandteil des Karate als Sport und bieten Karateka die Möglichkeit, ihr Können in verschiedenen Disziplinen wie Kata und Kumite zu zeigen. Wettkämpfe finden auf verschiedenen Ebenen statt, von regional bis international, und die größten Veranstaltungen sind die Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Olympischen Spiele. Bewertet werden die Athleten von Schiedsrichtern anhand ihrer Techniken, Bewegungen und Einstellung.

Quellen