Eine Kata bedeutet wörtlich übersetzt "Form" und stellt einen äußerst wichtigen Bereich im Karate dar. In einer Kata werden erlernte Techniken des Kihon in einem vorgegebenen Ablauf als stilisierten Kampf gegen imaginäre Gegner verarbeitet. Während das Erlernen und Wiedergeben des Ablaufs einer Kata meist nach ausreichend Übung vollzogen werden kann, braucht es deutlich länger, eine Kata perfekt zu laufen. Damit ist nicht nur der körperliche Aspekt der Techniken gemeint, sondern auch das Verständnis der Bedeutung der Kata. Mit diesem Verständnis geht auch ein Verständnis über die Anwendung der enthaltenen Techniken und Bewegungen im Kampf einher.

Chibana Choshin in einer Kata

Etymologie

Bezeichnung Herkunft Übersetzung
Kata 形 oder 型 (jap.) Form
Embusen 演武線 Gezeichneter Weg des Kriegers
Bunkai 分解 (jap.) Analyse

Siehe auch: Wörterbuch

Ursprung

Die Kata wurde als Trainingsmethode entworfen, um sinnvolle Techniken und Kombinationen daraus festzuhalten und weiterzugeben. Anstatt eine einzelne Technik repetitiv zu üben, kann so eine dynamischere Übungseinheit erzeugt werden. Erstmals wurde die Kata in China von Meistern des Kung Fu angewendet. Im späten 14 Jahundert kam die Idee der Kata nach Okinawa. Bis erstmals das Wissen der Kampfsportarten im Jahr 1930 in Büchern niedergeschrieben wurde, war die Kata die wichtigste Methode um Wissen weiterzugeben. (Siehe Quellen)

Embusen

Betrachtet man eine Kata aus der Vogelperspektive direkt von oben, kann man eine Linie den gelaufenen Schritten nachzeichnen. Diese Zeichnung nennt sich Embusen (jap. 演武線). Meist verlaufen die Linien senkrecht oder parallel zueinander (entsprechen 90° oder 180° Drehungen), in seltenen Fällen werden auch 45° Winkel eingenommen. Manche Stillrichtungen oder auch einzelne Katas verlangen, dass die Startposition mit der Endposition der gelaufenen Form übereinstimmt. Die Embusen sollen das Erlernen und Lehren einer Kata vereinfachen.

Das Embusen der Kempo Shodan als Beispiel.

 

Bunkai

Als Bunkai darf nicht die Anwendung einer Kata gegen mehrere Gegner als Übungsform verstanden werden. Vielmehr beschreibt es die Analyse und das damit verbundene Verstehen des Sinn der spezifischen Kata. Die Trainingsmethode, bei der eine Kata mit einem Partner als Gegner gelaufen wird, soll der Analyse helfen. Es kann dabei eine einzelne Sequenz oder auch die komplette Kata gelaufen werden.

Im Bunkai kann zwischen zwei Stufen des Verständnisses unterschieden werden:

  • Omote = äußere Verständnis: Das Erlernen und Wiedergeben der Kata und das extrahieren von Kombinationen zur Anwendung
  • Okuden = verborgene Potential: Das Erkennenen von nicht offensichtlichen Anwendungen wie Atemtechniken, Hebeltechniken, Würfe, Vitalpunktstimulationen, etc. Diese fortgeschrittene Stufe ist deutlich schwieriger zu erreichen als das Omote des Bunkai.

Formen

Die Katas werden sowohl mit Text als auch mit Bilder beschrieben. Zur Orientierung werden zusätzlich die Himmelrichtungen: N, O, S, W, als Körperausrichtung verwendet, mit Norden immer in Richtung der Startposition.

Katas

  1. Kempo Shodan
  2. Kempo Nidan
  3. Kempo Sandan
  4. Kempo Yodan
  5. Kempo Godan
  6. Kempo Rokudan
  7. Kempo Shishidan
  8. Kempo Hachidan
  9. Kempo Kyudan

Kobudo Katas

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Quellen